HIDDEN GEMS Uyama Hirotos „Freeform Jazz“ ist ein Klassiker des zeitgenössischen instrumentalen Hip-Hop By Charlie Heller – November 16, 2020
. 00:10 / 00:58
Im Jahr 2016 hat der Produzent und Multiinstrumentalist Uyama Hiroto mit seinem dritten und besten Album Freeform Jazz den Fehdehandschuh für jazzigen, instrumentalen Hip-Hop hingeworfen. Als enger Freund und Kollaborateur des verstorbenen Nujabes, einem der Haupteinflüsse der „Lo-Fi-Hip-Hop“-Szene, fängt Hiroto einen ähnlichen atmosphärischen Vibe ein, aber mit einem Sound, der so ziemlich das Gegenteil von „Lo-Fi“ ist.
Um das zu demonstrieren, konzentriere dich einfach auf ein Element in einem Song: Die Becken auf dem stürmischen „Taiko“. Wo andere Produzenten von atmosphärischen Beats oft den Takt mit einem gedämpften, klickenden Loop halten, sind Hirotos mit knisternden Texturen gesättigt, die hyper-detaillierte Produktion vergrößert, wie die Hi-Hats gegeneinander gleiten, welchen Teil des Rides die Sticks treffen und wie jeder Schlag anders klingt als der letzte.
Auf „Freeform Jazz“ bringt Hiroto dasselbe Ohr für organische Details in alles ein: Schichten von Keyboards, Pianos und Bläsern, jedes so lebendig wie diese Becken, werden über das Stereospektrum zu üppigen, lebendigen Klanglandschaften angeordnet. Während das einzige Rap-Feature, „South Side“ mit Nujabes go-to Shing02, zeigt, dass Hiroto einen ebenso nostalgischen Vibe weben kann wie jeder andere, liegt der wahre Reiz darin, wie mühelos das Album treibende Fusion-Stämme („Spacemountain“), groovenden spirituellen Jazz („Yin and Yang“) und sogar Skronk („Fools No Rules“) einfließen lässt.
Die Kombination aus reichhaltiger Hip-Hop-Produktion, Jazz-Arrangement und improvisatorischem Können steht in einer Reihe mit so illustren Kollegen wie Madlibs Yesterdays New Quintet und Georgia Anne Muldrows Jyoti-Projekten, und seine Vision ist ein Leitstern für instrumentalen Hip-Hop jeglicher Art.