Es lohnt sich, gleich zu Beginn darauf hinzuweisen, dass nicht alle Bassgitarren einen massiven Korpus haben. Viele Bässe haben einen hohlen Korpus mit Kammern, die die natürliche Resonanz erhöhen und gleichzeitig das Gewicht reduzieren. Unabhängig von Design, Größe und Form hat die Holzart, aus der der Korpus einer Bassgitarre gefertigt ist, jedoch viel mehr Einfluss auf das Instrument als nur optische Ästhetik und Gewicht. Die physikalischen Eigenschaften der verschiedenen Holzarten wirken sich alle auf ihre klanglichen Qualitäten aus. Werfen wir einen Blick auf einige der am häufigsten verwendeten Bassgitarren-Tonhölzer:
Erle
Mit seiner dichten und harten Maserung ist Erle sehr leicht zu bearbeiten und findet sich unter der Lackierung von Hunderten verschiedener Bassgitarrenmodelle. Sie wird häufig in Europa, Russland und Nordwestafrika geerntet und ist wegen ihres leichten bis mittleren Gewichts eine beliebte Wahl für Bassgitarren.
Der Klang von Erle wird oft als der ausgewogenste unter den regelmäßig verwendeten Tonhölzern bezeichnet. Es bietet eine gute Balance zwischen tiefen, mittleren und hohen Frequenzen und liefert einen vollen Ton. Aufgrund seiner dichten Maserung hat es einen ausgeprägten oberen Mitteltonbereich, was es zu einer guten Wahl für Klarheit macht, und man könnte es als in der klanglichen Mitte zwischen dunkel und hell liegend beschreiben. Vor allem bei Bässen sorgt es für den von den Blues- und Soul-Bassisten der alten Zeit berühmt gemachten Old-School-Honk.
Die Maserung ist ästhetisch nicht besonders interessant, daher wird sie normalerweise mit einer undurchsichtigen Lackierung überzogen, obwohl sie auch mit einer dunklen, transparenten Lackierung gut aussehen kann. In seiner natürlichen Form hat es oft eine rötliche Tönung, die an Rosa grenzt.
Zusammenfassung: gut abgerundeter Ton mit ausgeprägten oberen Mitten, mit rötlicher Tönung und dezenter Maserung.
Esche
Es gibt zwei Arten von Eschen-Tonholz: Harte Esche aus dem Norden und weiche Esche aus dem Süden, besser bekannt als Sumpfesche.
Sumpfesche-Tonholz wird von Bäumen gewonnen, deren Wurzeln unter dem Wasserspiegel wachsen, und ist ein relativ leichtes, poröses Holz, das in den Sümpfen (typischerweise im Louisiana Bijou) im Süden der USA zu finden ist. Es hat in der Regel eine cremefarbene Farbe und eine kühne, offene Maserung, die optisch ansprechender ist als die von Erle und sich gut für durchscheinende Lackierungen eignet. Sumpfesche ist über das gesamte Frequenzspektrum sehr resonant, neigt aber zu einer leichten Anhebung der mittleren Frequenzen, was zu einem ausgewogenen, aber hellen und süßen Klang führt. Im Vergleich zu Erle ist es im oberen Bereich etwas ausgeprägter, mit einer schnellen Ansprache und einem artikulierten Dynamikbereich. Sein Klang wird oft als transparent beschrieben, was es zu einer ausgezeichneten klanglichen Plattform für die Feinabstimmung macht – ideal für Session-Spieler oder diejenigen, die gerne mit ihrem Sound experimentieren!
Wie zu erwarten, ist hartes Eschenholz im Vergleich zu Sumpfesche relativ hart, dicht und schwer. Obwohl es sehr ähnlich aussieht, klingt es durch seine größere Dichte heller und hat etwas mehr Sustain. Hartes Eschenholz ist tendenziell die bessere Wahl, wenn hellere und härtere, verzerrte Sounds gefragt sind. Es wird normalerweise für Gitarren mit einem Holzkorpus verwendet, aber gelegentlich auch für Gitarren mit Laminatkorpus, bei denen ein anderes Holz darauf gelegt wird, um der Gitarre ein anderes Aussehen und einen anderen Klang zu verleihen.
Zusammenfassung: resonant über alle Tonfrequenzen, aber mit leicht ausgehöhlten Mitten und einer kräftigen Maserung, die wunderbar als natürliches Finish funktioniert.
Mahagoni
Mahagoni ist ein relativ schweres Tonholz, dessen Gewicht Sie mehr spüren werden als das von Linde, Erle und Esche auf Ihrer Schulter. Mit seiner feinen Maserung, die der von Esche ähnelt, aber ein gleichmäßigeres Maserungsmuster aufweist, eignet es sich aufgrund seiner rötlich-braunen Färbung gut für eine durchscheinende Lackierung und neigt beim Polieren zu einem rötlichen Glanz.
Es ist seit Jahren das bevorzugte Tonholz der Gibson-Familie von Bass- und E-Gitarren und erzeugt einen warmen, weichen und vollen Ton mit kräftigen tiefen Frequenzen, einer Tendenz, die unteren Mitten zu betonen, und einem weichen, aber relativ gedämpften oberen Ende. Sie erzeugt ein druckvolles Knurren mit gutem Sustain und ist am besten in den Händen von Rockmusikern zu hören. Man findet ihn unter anderem bei Bässen von Epiphone, Gibson und Ibanez.
Zusammenfassung: Einer der schwereren verfügbaren Bässe, der aber einen warmen, weichen Ton erzeugt. Rötliche Tönung mit deutlicher, feiner Maserung.