Bon Iver hat im April, in den frühen Tagen von COVID-19, eine scheinbar eigenständige Single namens „PDLIF“ veröffentlicht – der Titel ist gleichzeitig ein Akronym für „Please Don’t Live in Fear“. Mit seinen Themen Einigkeit und Hoffnung wirkte der Song sehr zeitgemäß. In Anbetracht der Tatsache, dass Bon Iver in der Regel drei bis fünf Jahre zwischen seinen Alben verstreichen lässt und dass i,i erst letztes Jahr erschien, schien „PDLIF“ eine einmalige Sache zu sein, deren Erlöse an wohltätige Zwecke gehen.
Nun hat Bon Iver eine weitere eigenständige Single mit einem Akronym als Titel veröffentlicht: „AUATC“, was für „Ate Up All Their Cake“ steht. Der Song, der mit einer Presseerklärung veröffentlicht wurde, die den Kapitalismus kritisiert – als ob der Titel das nicht schon deutlich genug machen würde – enthält eine Schar von Sängern, zu denen neben Vernon auch Elsa Jensen, Jenny Lewis, Bruce Springsteen und Jenn Wasner gehören. Das bedeutet unter anderem, dass Justin Vernon nun in aufeinanderfolgenden Monaten auf Songs mit Taylor Swift und Bruce Springsteen zu hören ist.
Mit seiner rund zweiminütigen Laufzeit und dem stark bearbeiteten Gesang wirkt „AUATC“ eher wie ein Experiment als eine Hitsingle. Aber es deutet auf einen umfassenderen Plan hin, als „PDLIF“ vermuten ließ, von einem größeren Thema der auf Akronymen basierenden Songtitel bis hin zu einem Teaser im Begleitbild des Songs: „SEASON FIVE Episode 2“. (Das Artwork zu „PDLIF“ enthielt die Phrase „SEASON FIVE Episode 1“.) Wenn man bedenkt, dass Bon Ivers vier Alben den Jahreszeiten gewidmet sind – For Emma, Forever Ago war Winter, Bon Iver war Frühling, 22, A Million war Sommer; und i,i war Herbst – machen diese Hinweise auf eine fünfte Jahreszeit mehr Sinn.
Der neue Song hat sogar ein Video, in dem Randall Rileys tänzerische Fähigkeiten seine Fähigkeit, korrekte Gesichtsmasken-Protokolle zu modellieren, bei weitem übertreffen. (Das Ding muss die Nase bedecken, Leute!)
„AUATC“ ist ab sofort über Jagjaguwar erhältlich.