Hintergrund: Der Diagnose des Tarsaltunnelsyndroms (TTS) mangelt es an Objektivität und Konsistenz.
Methodik: Es wurde ein neuer Test, der so genannte Dreifach-Kompressions-Stresstest (TCST), entwickelt, um den Nervus tibialis posterior und seine Äste zu belasten und so Anzeichen für eine Einklemmung zu provozieren. Bei diesem Test wird der Knöchel in voller Planterflexion und der Fuß in Inversion gestellt, wobei gleichmäßiger, konstanter digitaler Druck auf den N. tibialis posterior ausgeübt wird. Bei fünfzig Patienten mit Symptomen, die auf ein TTS in einem oder beiden Füßen hindeuten, wurde eine grundlegende klinische Untersuchung durchgeführt. Vierzig gesunde Freiwillige (80 Füße) wurden als Kontrollgruppe in die Studie aufgenommen. Anschließend führten wir die von uns konzipierte klinische TCST sowie grundlegende konventionelle elektrodiagnostische Untersuchungen bilateral bei allen Patienten und Kontrollen durch. Konsekutiv wurde eine elektrodiagnostische TCST bei Patienten mit negativen Ergebnissen der Basis-Nervenleitung durchgeführt.
Ergebnisse: Der klinische TCST war bei 61 von 65 (93,8%) symptomatischen Füßen positiv. Er löste bei 6 neuen asymptomatischen Füßen Symptome aus. Der elektrodiagnostische TCST war bei 78 Füßen positiv, von denen 67 einen positiven klinischen Test und 11 einen falsch negativen klinischen Test hatten. Beide Tests waren bei allen Kontrollfüßen negativ. Die Sensitivität des klinischen TCST betrug 85,9 %, während die Spezifität 100 % betrug.
Schlussfolgerung: Der TCST ist ein einfaches, schnelles und sehr zuverlässiges Provokationsmanöver, das die Sensitivität der TTS-Diagnose sowohl klinisch als auch elektrophysiologisch erhöht.