Ein klassisches Merkmal der Dystonie bei CP ist eine Schwankung im Schweregrad der Dystonie. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Person regelmäßig neu zu bewerten und die Maßnahmen nach Bedarf anzupassen. Für einige Personen mit schwerer Dystonie kann ein individueller Plan zur Bewältigung der zunehmenden Dystonie entwickelt werden, der die Erhöhung der Dosis der aktuellen oralen Medikamente oder die Einführung eines zweiten Medikaments (z. B. Clonidin oder Gabapentin) beinhaltet. Die Verwendung des Dystonia Severity Action Plan (DSAP) kann bei der Überwachung instabiler Dystonien hilfreich sein und wird in Abschnitt 3 beschrieben. Eine rasche und schwere Zunahme der Dystonie wird als „periodischer Status dystonicus“ bezeichnet. Er kann lebensbedrohlich sein und erfordert eine dringende Behandlung, häufig mit einer Kombination aus Benzodiazepinen und Clonidin (enteral, intravenös oder transdermal) (siehe Abschnitt 3 für ein Behandlungsprotokoll für den „Status Dystonicus“). Ein weiteres wichtiges Thema ist die Auslösung der Dystonie durch sekundäre Gesundheitszustände, einschließlich gastrointestinaler Störungen wie Reflux oder Verstopfung. Der allgemeine Gesundheitszustand der Person sollte sorgfältig überwacht und sekundäre Gesundheitsprobleme aktiv angegangen werden.
Behandlung fokaler Dystonien: Bei Personen mit fokaler oder segmentaler Dystonie, die mit anhaltenden, Schmerzen verursachenden oder die Funktion/Pflege beeinträchtigenden Körperhaltungen einhergeht, können regelmäßige Injektionen von Botulinumtoxin vorgenommen werden. Ziehen Sie in Erwägung, sowohl die agonistische als auch die antagonistische Muskulatur um das/die an der dystonen Haltung beteiligte(n) Gelenk(e) anzusprechen.
Algorithmus
Dieses Dokument soll Angehörigen der Gesundheitsberufe die wichtigsten Fakten und Empfehlungen für die Beurteilung und Behandlung von Dystonien bei Kindern und Jugendlichen mit Zerebralparese vermitteln. Diese Zusammenfassung wurde vom AACPDM Dystonia Care Pathway Team (D Fehlings (Teamleitung), L Brown, A Harvey, K Himmelmann, JP Lin, A MacIntosh, J Mink, E Monbaliu, J Rice, J Silver, L Switzer, I Walters) erstellt. Die Zusammenfassung basiert auf einer systematischen Übersichtsarbeit, die zur Veröffentlichung im Peer-Review-Verfahren eingereicht wurde. Angehörige der Gesundheitsberufe sollten jedoch weiterhin ihr eigenes Urteilsvermögen einsetzen und weitere relevante Faktoren und Zusammenhänge berücksichtigen. Die AACPDM haftet nicht für Schäden, Ansprüche, Verbindlichkeiten oder Kosten, die sich aus der Verwendung dieser Empfehlungen ergeben, einschließlich Verlusten oder Schäden, die sich aus Ansprüchen Dritter ergeben.