Der am 3. August 1770 in Potsdam geborene Friedrich Wilhelm III. wurde 1797 Nachfolger seines Vaters Friedrich Wilhelm II. als König von Preußen. Zu Beginn seiner Regentschaft schickte er die Mätressen und Günstlinge seines Vaters weg und ließ verlauten, dass er beabsichtigte, alle bestehenden religiösen Beschränkungen aufzuheben, die Zensur abzuschaffen und die Lage der Bauern zu verbessern. Bald jedoch zog er sich vor dem Widerstand des konservativen preußischen Adels zurück.
Während des Zweiten Koalitionskriegs gegen Frankreich klammerte sich Friedrich Wilhelm an eine gefährliche und zunehmend isolierte Neutralität. Als Preußen schließlich der Dritten Koalition beitrat, erntete es nur die katastrophale Niederlage von Jena (1806). Im darauffolgenden Frieden von Tilsit (1807) mussten alle polnischen und westlichen Gebiete Preußens – etwa die Hälfte seiner Landmasse – abgetreten werden. Diese Katastrophe machte die verwundbare Lage Preußens deutlich, das von bevölkerungsreicheren und mächtigeren Nachbarn umgeben war, und gab den Anstoß zu den zentralisierenden Reformen, die von den Ministern Friedrich Wilhelms durchgeführt wurden. Diese Reformen ermöglichten es Preußen, 1813 erneut in den Krieg gegen Napoleon einzutreten. In der deutschen Geschichte ist diese Wiederaufnahme des Krieges als Befreiungskrieg bekannt, da die preußische Regierung ausdrücklich erklärte, sie kämpfe, um den deutschen Boden von dem fremden Eindringling zu befreien. 1815 sprach der Wiener Kongress Preußen einige neue Gebiete zu und stellte die meisten seiner verlorenen Territorien wieder her.
Trotz seiner zahlreichen Appelle an den deutschen Patriotismus und sogar Nationalismus während des Krieges schloss sich Friedrich Wilhelm nach dessen Ende der reaktionären Partei an, die während des Wiener Kongresses entstanden war. Er weigerte sich, sein Versprechen einzulösen, Preußen eine Verfassung zu geben, und ordnete die Verhaftung zahlreicher Liberaler an, die sich zu einer leichtfertigen Offenbarung ihrer politischen Philosophie hatten hinreißen lassen. Die späteren Jahre seiner Herrschaft waren von unverminderter Reaktion geprägt. Die einzigen positiven Errungenschaften waren die Union der preußischen lutherischen und der calvinistischen Kirche (1817), die die wachsende Sorge des Königs um religiöse Fragen widerspiegelte, und die Einrichtung eines norddeutschen Zollvereins (1834), ein Schritt, der die Ausdehnung der preußischen politischen Herrschaft über dieses Gebiet rund drei Jahrzehnte später erleichtern sollte. Friedrich Wilhelm III. starb am 7. Juni 1840 in Berlin.