Koryo-Dynastie
918-1392
Der letzte Silla-König verzichtete im frühen 10. Jahrhundert auf den Thron und heiratete die Tochter des Emporkömmlings General Wang Kon, der die Koryo-Dynastie (918-1392) gründete. Das geschwächte Koryo wurde wiederholt von Invasoren aus dem Norden angegriffen und war nicht in der Lage, die mongolischen Truppen von Kublai Khan zurückzuschlagen, der 1231 einfiel und die Halbinsel schließlich 1258 annektierte. Unter der Herrschaft der Mongolen wurden die koreanischen Untertanen gezwungen, mongolische Bräuche, Sprache und Kleidung anzunehmen. Dennoch brachte die Koryo-Dynastie einige der schönsten kulturellen und künstlerischen Errungenschaften in der Geschichte Koreas hervor. Die Hauptstadt Kaesong war eine der beeindruckendsten Städte der Welt. Die Koryo-Könige ließen Hunderte von buddhistischen Tempeln errichten und schufen unzählige religiöse Kunstwerke. Im Jahr 1234 erfanden die Koreaner die erste bewegliche Schrift der Welt und schnitzten etwa zur gleichen Zeit den gesamten buddhistischen Kanon aus rund 80.000 Holzblöcken. Die berühmteste Errungenschaft war jedoch die Herstellung von Keramik mit leuchtender Seladonglasur und filigranen Einlegearbeiten.
