ABSTRACT :
Die Induratio penis plastica (Peyronie-Krankheit) ist ein chronischer fibrotischer Prozess, der den Penis betrifft. Die richtige Behandlung der Krankheit erfordert die Beurteilung des Entzündungsgrades, der den fibrösen Peyronie-Plaques vorausgeht oder sie begleitet. Aufgrund ihres hohen Gewebekontrasts und ihrer multiplanaren Fähigkeit bietet die MR-Bildgebung eine hervorragende Darstellung der Penisanatomie. Um die Nützlichkeit der MR-Bildgebung bei der Diagnose und Stadieneinteilung der Peyronie-Krankheit zu ermitteln, untersuchten wir 28 aufeinander folgende Patienten mit klinischen Anzeichen der Krankheit mittels MR-Bildgebung mit einer Oberflächenspule. Bei achtzehn Patienten wurde eine kontrastverstärkte MR-Bildgebung mit Gadopentetat-Dimeglumin durchgeführt. Bei sieben Patienten, die anschließend operiert oder biopsiert wurden, korrelierten die MR-Befunde mit den histopathologischen Befunden. Auf unverstärkten Bildern waren bei 20 Patienten fibröse Plaques zu erkennen. Auf verstärkten MR-Bildern war bei sieben Patienten eine fokale Kontrastmittelanreicherung um oder innerhalb der Plaques zu erkennen. Die Bilder von drei Patienten mit Plaques zeigten keine Anreicherung. Die Bilder von fünf Patienten zeigten fokale Bereiche mit Kontrastmittelanreicherung ohne Anzeichen von Plaques. Histologische Untersuchungen zeigten, dass der Grad der Kontrastmittelanreicherung mit dem Ausmaß der Infiltration von Entzündungszellen korrelierte. Bei zwei Patienten mit nicht kontrastverstärkten Plaques im MRT bestätigte die Histologie, dass keine Entzündung vorlag. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die MR-Bildgebung nicht nur die Lokalisierung und das Ausmaß der fibrösen Plaques bei Patienten mit Peyronie-Krankheit darstellt, sondern auch das Vorhandensein von Entzündungen aufzeigt. Dies macht die MR-Bildgebung zur Technik der Wahl für die Therapieplanung und für die Bewertung des Ansprechens auf eine konservative Behandlung.