Regulierung der Milchwirtschaft in Victoria

Wenn es um die Regulierung der Lebensmittelsicherheit geht, basieren die Lebensmittelnormen im Großen und Ganzen auf den Bedürfnissen der Allgemeinbevölkerung.

Zu den Ausnahmen gehören Normen für Lebensmittel für sehr junge Menschen, für die spezielle Kennzeichnungsnormen zu ihrem Schutz aufgestellt wurden. So ist beispielsweise in der Norm 1.2.3 des Australia New Zealand Food Standards Code vorgeschrieben, dass bestimmte Getränke auf Getreidebasis sowie evaporierte und getrocknete Milchprodukte mit dem Hinweis gekennzeichnet werden müssen, dass diese Produkte nicht als vollständiger Milchersatz für Kinder unter fünf Jahren geeignet sind.

Wichtig ist, dass es eine viel größere Gruppe von Menschen gibt, die als gefährdet gilt, wenn es um das Risiko von durch Lebensmittel übertragenen Krankheiten geht. Die Hersteller von Molkereiprodukten müssen sich der besonderen Empfindlichkeit dieser Gruppe bewusst sein.

Was ist mit dem Begriff gefährdete Bevölkerungsgruppe gemeint?

Gefährdete Personen sind diejenigen, die am meisten gefährdet sind, eine Lebensmittelvergiftung zu bekommen. In der Regel handelt es sich dabei um Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, darunter ältere Menschen (in der Regel Menschen ab 65-70 Jahren), sehr junge Menschen (Säuglinge und Kleinkinder) und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem aufgrund von Grunderkrankungen (z. B. Menschen mit Transplantaten oder Krebspatienten) oder aufgrund einer medizinischen Behandlung (z. B. Dialyse, immunsuppressive Medikamente oder Chemotherapie). Schwangere Frauen sind ebenfalls einem erhöhten Risiko für bestimmte Arten von lebensmittelbedingten Krankheiten ausgesetzt, und die Auswirkungen dieser Krankheiten können schwerwiegender sein.

YOPI ist ein Akronym, das manchmal verwendet wird, um diese gefährdeten Untergruppen zu beschreiben – es umfasst junge, alte, schwangere und immunsupprimierte Menschen. YOPIs können anfällig für lebensmittelbedingte Infektionen sein, weil ihr Immunsystem entweder beeinträchtigt oder nicht voll entwickelt ist.

Welcher Prozentsatz der australischen Bevölkerung kann als YOPI eingestuft werden?

Es gibt keine definitiven Zahlen über die YOPI-Bevölkerung, aber bei der Volkszählung 2013 wurden über 3.3 Millionen Australier (>14 % der Bevölkerung) waren über 65 Jahre alt.

Nahezu 1,5 Millionen Australier (6 % der Bevölkerung) waren vier Jahre alt oder jünger.

Beide Teilpopulationen haben eine reduzierte Immunantwort und gelten als stärker gefährdet für lebensmittelbedingte Erkrankungen durch bestimmte Krankheitserreger als jüngere, immunkompetente Menschen. Hinzu kommen Dialysepatienten, Krebspatienten, HIV-Positive, Organtransplantierte und viele andere Menschen mit gesundheitlichen Problemen.

Wie werden YOPIs über die Risiken aufgeklärt?

YOPIs müssen bei der Auswahl und Zubereitung von Lebensmitteln fundierte Entscheidungen treffen. Fehler können für diese gefährdeten Gruppen schwerwiegende Folgen haben. Unter ungünstigen Umständen können Infektionen mit Listerien oder Salmonellen schwerwiegende Gesundheitsprobleme und sogar den Tod verursachen.

Der Umgang mit Risiken für gefährdete Bevölkerungsgruppen wird in der Regel durch gezielte Kommunikation angesprochen. Die staatlichen Gesundheitsämter veröffentlichen Informationen und Broschüren, in denen gefährdete Bevölkerungsgruppen auf die Risiken hingewiesen werden. Schwangere Frauen sind oft gut über die Risiken von Listerien informiert, aber andere gefährdete Gruppen sind viel schwieriger zu identifizieren und anzusprechen.

Betreuer oder Einrichtungen, die gefährdete Menschen versorgen, tragen eine besondere Verantwortung bei der Auswahl und Zubereitung von Mahlzeiten.

Gute Ratschläge zur Auswahl von Lebensmitteln finden sich auf Websites wie der des Gesundheitsministeriums und der Food Standards Australia New Zealand. Es wird empfohlen, Lebensmittel aus Feinkostgeschäften und ausgewählte Milchprodukte aus pasteurisierter Milch zu meiden, da sie ein höheres Risiko für gefährdete Personen darstellen.

Welche Verantwortung tragen die Hersteller von Milchprodukten?

Die Hersteller von Milchprodukten müssen ihren Zielmarkt berücksichtigen und wissen, ob es dort Verbraucher mit einem erhöhten Risiko für lebensmittelbedingte Krankheiten gibt. Lebensmittel für gefährdete Bevölkerungsgruppen erfordern möglicherweise eine besondere Verarbeitung und Handhabung sowie wirksame Produktprüfungssysteme. Es sollte darauf geachtet werden, dass die sichere Produkthaltbarkeit unter den zu erwartenden Lager-, Transport- und Vermarktungsbedingungen (insbesondere nach Verlassen des Herstellerbetriebs) objektiv bestimmt wird.

Wenn Produkte Rohmilch enthalten dürfen, muss auf dem Etikett angegeben werden, dass das Produkt nicht pasteurisiert wurde.

Lesen

Australien-Neuseeland Lebensmittelstandards – Standard 1.2.3 – Obligatorische Warn- und Beratungshinweise und Erklärungen

Laden Sie hier eine pdf-Version herunter

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.