Saures Rohöl ist Rohöl, das eine große Menge der Verunreinigung Schwefel enthält. Es ist üblich, dass Rohöl einige Verunreinigungen enthält. Wenn der Gesamtschwefelgehalt des Öls mehr als 0,5 % (nach Gewicht) beträgt, wird das Öl als „sauer“ bezeichnet.
Die Verunreinigungen müssen entfernt werden, bevor dieses minderwertige Rohöl zu Benzin raffiniert werden kann, wodurch sich die Kosten für die Verarbeitung erhöhen. Das Ergebnis ist ein Benzin, das teurer ist als das aus süßem Rohöl hergestellte.
Die derzeitigen Umweltvorschriften in den Vereinigten Staaten begrenzen den Schwefelgehalt in raffinierten Kraftstoffen wie Diesel und Benzin streng.
Der größte Teil des Schwefels im Rohöl ist an Kohlenstoffatome gebunden, ein kleiner Teil tritt als elementarer Schwefel in Lösung und als Schwefelwasserstoffgas auf. Saures Öl kann giftig und korrosiv sein, vor allem, wenn das Öl höhere Mengen an Schwefelwasserstoff enthält, der eine Gefahr für die Atmung darstellt. Bei niedrigen Konzentrationen verleiht das Gas dem Öl den Geruch von faulen Eiern. Aus Sicherheitsgründen muss saures Rohöl stabilisiert werden, indem ihm Schwefelwasserstoffgas (H2S) entzogen wird, bevor es mit Öltankern transportiert wird.
Da saures Rohöl im US-amerikanischen Teil des Golfs von Mexiko häufiger vorkommt als süßes Rohöl, hat Platts im März 2009 eine neue Benchmark für saures Rohöl mit der Bezeichnung „Americas Crude Marker (ACM)“ herausgebracht. Dubai Crude und Oman Crude, beides saure Rohöle, werden schon seit einiger Zeit als Benchmark (Rohölmarker) für Rohöle aus dem Nahen Osten verwendet.
Zu den wichtigsten Produzenten von saurem Rohöl gehören:
- Nordamerika: Alberta (Kanada), der Anteil der Vereinigten Staaten am Golf von Mexiko, Alaska und Mexiko.
- Südamerika: Venezuela, Kolumbien und Ecuador.
- Naher Osten: Saudi-Arabien, Irak, Kuwait, Iran, Syrien und Ägypten.