Eine Blockade der Reizleitung zwischen dem Sinusknoten und den Vorhöfen (SA-Block) kann für symptomatische Rhythmusstörungen verantwortlich sein. Bei atrialer Escape-Capture-Bigeminie mit SA-Block ist die Diagnose eines SA-Blocks jedoch nicht einfach, wenn die atrialen Escape-P-Wellen ihren Ursprung an einer Stelle innerhalb oder in der Nähe des Sinusknotens haben. Es wurden Elektrokardiogramme von 7 Personen mit atrialer Bigeminie ausgewählt, weil (1) alle atrialen Ausschläge (P-Wellen) in Form und Länge der PR-Intervalle fast gleich waren, (2) sich vergleichsweise lange PP-Intervalle mit vergleichsweise kurzen PP-Intervallen abwechselten und (3) die atriale Bigeminie gelegentlich in einen normalen regelmäßigen Sinusrhythmus überging, in dem 2 oder mehr Sinus-P-Wellen hintereinander gefunden wurden. Es wird versucht, den Mechanismus für diese Fälle zu klären. Wenn ein regelmäßiger Sinusrhythmus in einen bigeminalen Rhythmus überging, führte das lange PP-Intervall in 3 Fällen zur Bigeminie, was auf das Vorhandensein einer „Sinus“-Escape-Capture-Bigeminie hinweist, während das kurze PP-Intervall in den anderen 4 Fällen die Bigeminie einleitete, was auf das Vorhandensein einer „Sinus“-Extra-Systolie-Bigeminie hinweist. In Fällen von Sinus-Escape-Capture-Bigeminie in Verbindung mit einem SA-Block können die Fälle gelegentlich fälschlicherweise als gewöhnliche Sinus-Arrhythmie diagnostiziert werden, die nicht mit einem SA-Block einhergeht. Es scheint daher, dass die Sinus-Escape-Capture-Bigeminie nicht so selten ist, wie allgemein angenommen wird. Bei Patienten mit SA-Block ist häufig die Implantation eines künstlichen Herzschrittmachers erforderlich. Daher glauben die Autoren, dass die Unterscheidung der Sinus-Escape-Capture-Bigeminie von anderen Formen der „Sinus“-Bigeminie klinisch wichtig ist.