Dieses rätselhafte kleine Land strotzt vor Selbstbewusstsein und hat große Pläne. Als stolze Besitzer der größten baltischen Hauptstadt Riga haben die Letten die westliche Lebensart voll angenommen und sind wohl das glamouröseste des baltischen Trios.
Lettlands Selbstvertrauen ist ansteckend und ein attraktiver Aspekt des Landes. Riga ist eine geschäftige, kosmopolitische Stadt mit einer schönen Altstadt und einem herrlichen Jugendstilviertel, es gibt viel zu sehen und zu tun und jedes Jahr ein ausgezeichnetes Opernfestival.
Lettland hat einige wunderbare Strände und eine hübsche Landschaft mit großen Herrenhäusern und historischen Dörfern.
In Lettland kann man vor allem ein russisches Erbe beobachten, 30% der Bevölkerung sind Russen und in Riga ist dies im Vergleich zu Tallinn und Vilnius besonders auffällig.
Kurze Geschichte
Im 12. Jahrhundert n. Chr. wurden Kreuzritter ausgesandt, um eine der letzten heidnischen Nationen in Europa zu bekehren: Lettland. Zuvor waren bereits Missionare in das Land geschickt worden, doch ihre Bemühungen waren vergeblich gewesen. Die Letten weigerten sich einfach, Christen zu werden. Schließlich wurde beschlossen, dass Lettland mit Gewalt bekehrt werden musste. Kreuzfahrer errichteten in Küstennähe eine Siedlung namens Riga und eroberten Lettland. Diese Kreuzfahrer waren als „Schwertritter“ bekannt und schlossen sich 1237 den berühmten Tektonischen Rittern an. Danach blühte Riga auf und wurde zu einer großen Handelsstadt, die Dinge wie Pelze, Honig und Wachs an größere Länder wie Russland verkaufte. Lettland wurde dann von Polen (1561), Schweden (1629) und Russland (1721) kontrolliert. Dann wurde Lettland, wie alle baltischen Länder, nacheinander von Sowjetrussland und Nazi-Deutschland erobert. Bis zum Ersten Weltkrieg gehörte Lettland zu Russland, dann wurde es von Deutschland übernommen. Nach der Kapitulation der Deutschen erklärte Lettland seine Unabhängigkeit, wurde aber ein Jahr später von Sowjetrussland überfallen. Die Deutschen vertrieben daraufhin die Kommunisten und verließen Lettland 1919 selbst. Lettland wurde erneut für unabhängig erklärt, aber das sollte nicht von Dauer sein. Das Land trat dem Völkerbund bei, wurde aber in den 1930er Jahren von der Weltwirtschaftskrise schwer getroffen. Zu dieser Zeit wurde Hitler immer beliebter und Europa war auf dem besten Weg zu einem neuen Weltkrieg. Der nationalsozialistisch-sowjetische Pakt zwischen Russland und Deutschland bedeutete, dass man plante, Osteuropa aufzuteilen, und so bekam Sowjetrussland Lettland. Lettland wurde im August 1940 Teil der Sowjetunion. Jeder, der versuchte, Widerstand zu leisten, wurde erschossen oder nach Sibirien deportiert. Natürlich hielt sich Hitler nicht an sein Versprechen, die Sowjetunion in Ruhe zu lassen, und marschierte im Juli 1941 ein. Damit geriet Lettland unter deutsche Kontrolle, und die war nicht besser als die sowjetische Kontrolle. 75.000 Letten wurden getötet oder deportiert. Nachdem Deutschland den Krieg verloren hatte, wurde Lettland erneut an Russland übergeben, bis es 1991 unabhängig wurde.