Wahrscheinlich kennen Sie jemanden, der seine Gelenke vor dem Schlafengehen mit CBD-Balsam einreibt oder CBD-Öl aufträgt, um Ängste zu lindern. Wahrscheinlich wissen Sie auch, was CBD ist, aber für alle Fälle gibt es hier eine kurze Auffrischung: CBD, die Abkürzung für Cannabidiol, ist ein Bestandteil von Cannabis, der nicht berauschend wirkt – das ist dem THC in Marihuana zu verdanken – und hat in den letzten Jahren an Popularität als Mittel gegen alles Mögliche gewonnen, von Muskellinderung bis hin zu Schlaflosigkeit. Es taucht auch in hochwertigen Hautpflegecremes, -gels und -seren auf, die versprechen, Falten zu glätten, Pickeln vorzubeugen und trockene Haut zu lindern.
Laut Jeanette Jacknin, einer zertifizierten Dermatologin, die sich auf topische Cannabinoide in der Hautpflege spezialisiert hat, haben Studien gezeigt, dass „die Beeinflussung des Endocannabinoidsystems – wie bei CBD – der Haut zu einem strahlenderen und jugendlicheren Aussehen verhelfen kann.“ Eine andere Studie deutet darauf hin, dass CBD die sichtbaren Zeichen der Hautalterung bei Mäusen verlangsamen könnte, sagt sie. Tamás Bíró, Professor und Lehrstuhlinhaber für Immunologie an der Universität Debrecen in Ungarn und Leiter der angewandten Forschung bei Phytecs, einem Unternehmen, das Medikamente erforscht und entwickelt, die das Endocannabinoid-System beeinflussen, sagt, dass CBD entzündungshemmende Wirkungen hat, die bei Erkrankungen wie Akne, Schuppenflechte und Ekzemen hilfreich sein können. Bíró führte auch Untersuchungen an Zellmodellen durch (im Gegensatz zu Tests am Menschen, die noch nicht zugelassen sind), die zeigten, dass CBD die Talgproduktion hemmt und überaktive Talgdrüsenzellen normalisiert – eine der Hauptursachen für Akne.
Auch wenn dies alles vielversprechend ist, ist CBD in der Hautpflege für Verbraucher immer noch ein bisschen wie im Wilden Westen. Eine Studie, die im Journal of the American Medical Association veröffentlicht wurde, stellte fest, dass CBD-Produkte, die online verkauft werden, häufig falsch etikettiert sind. „Das Problem ist, dass es keine Studie gibt, die die richtige Dosis angibt“, sagt Bíró. Verena von Pfetten, Mitbegründerin von Gossamer – einem Magazin „für Menschen, die auch Gras rauchen“ – und Mitarbeiterin von Strategist, erklärt uns, dass die CBD-Industrie nicht nur unreguliert ist, sondern dass wir aufgrund der begrenzten Möglichkeiten für staatlich finanzierte Studien nicht wirklich wissen, welche Verbindungen in Marihuana was bewirken. Sie erklärt, dass die wirksamsten Produkte zwar das gesamte Spektrum abdecken (d. h. sie enthalten CBD, THC und eine Vielzahl anderer Cannabinoide), dass aber die einzelnen Cannabinoide unterschiedlich auf die Haut wirken und dass wir im Moment noch nicht vollständig verstehen, wie jedes einzelne wirkt und in welchen Anteilen es wirksam ist. „Während ein Cannabinoid gut gegen Entzündungen wirkt, kann ein anderes die Ölproduktion erhöhen“, sagt sie. „Wenn man also ein komplettes Spektrum produziert, was theoretisch das CBD wirksamer macht, hat man auch diese anderen Cannabinoide, die genau die Ergebnisse zunichte machen könnten, die man zu sehen versucht.“ Von Pfetten kauft immer noch CBD-Hautpflege, aber bis die Wissenschaft Fortschritte macht, sucht sie nach Produkten, die andere, besser untersuchte Wirkstoffe enthalten.
Beca Grimm, Autorin, Redakteurin und Mitbegründerin des Dope Girls Zine, gibt zu, dass sie zwar keine revolutionären Ergebnisse von CBD-Hautpflege gesehen hat, aber optimistisch ist, dass der Trend Teil einer größeren Bewegung ist, die die öffentliche Wahrnehmung von Marihuana ändern soll, das einen übermäßigen Einfluss auf die Inhaftierung von Farbigen hat. „Es ist eine ziemlich ehrgeizige Verbindung, von der ich hoffe, dass die Leute sie herstellen, aber ich hoffe, dass sie stattfindet“, sagt sie. „Ich hoffe, die Leute erkennen, dass es sich um eine harmlose Substanz handelt. In ähnlicher Weise diskutiert von Pfetten die Diskrepanz zwischen der boomenden CBD-Industrie und denjenigen, die mit Marihuana in Verbindung stehende Vorstrafen haben und nicht für diese Unternehmen arbeiten dürfen.
Um all die CBD-Hautpflegeprodukte auf dem Markt zu sichten, haben wir Jacknin, von Pfetten, Grimm und vier erfahrenere Anwender gefragt, was ihrer Meinung nach kaufenswert ist.
Die besten CBD-Gesichtsöle
Anja Charbonneau, Chefredakteurin und Gründerin von Broccoli, einem von Frauen geführten Magazin für Cannabis-Kultur, sagt, dass Proben dieses Öls, die auf dem In Bloom Festival des Magazins im letzten Jahr verteilt wurden, „sehr beliebt waren, sogar bei den Skeptikern.“ Sie schreibt dies dem nicht komedogenen Hanfsamenöl zu, das die Poren nicht verstopft, und dem leichten Duft, der empfindliche Haut nicht reizt. Grimm, die vor kurzem eine Flasche des Öls aufgebraucht hat und plant, es erneut zu kaufen, sagt: „Es riecht zwar ein bisschen nach Gras, aber nicht so sehr, dass man ins Büro kommt und sich die Leute fragen, was man auf der Autofahrt gemacht hat oder so.“
Für etwas noch feuchtigkeitsspendenderes, verwendet Grimm dieses Serum. Es ist eine Mischung aus CBD und Arganöl, das Vitamin E enthält, um die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen und sie vor Umweltschäden zu schützen. „Es ist ein bisschen schwerer und wahrscheinlich besser für den Winter geeignet“, sagt Grimm.
Als Gründer von Kitchen Toke, einem Medienunternehmen, das sich auf die Überschneidung von Kochen und Cannabis konzentriert, wusste Joline Rivera, dass sie die CBD-Produkte für ihren Online-Shop gründlich prüfen wollte. Sie arbeitet nur mit Marken zusammen, die im Labor getestet wurden, und lässt jedes Produkt von Dritten testen (die Analysezertifikate können auf der Kitchen Toke-Website eingesehen werden). „Ich würde nichts verkaufen, was ich nicht selbst benutzen, essen oder meiner Familie schenken würde“, sagt Rivera. In letzter Zeit verwendet sie dieses Öl, um ausgeruht auszusehen, auch wenn der Stress der Pandemie ihren Schlaf beeinträchtigt hat. „Ich trage es gerne um meine Augen herum auf, das spendet Feuchtigkeit und lässt Schwellungen verschwinden“, sagt sie. „Wenn ich einen Pickel habe, wirkt es heilend und entzündungshemmend und hat antibakterielle, antimykotische und antioxidative Eigenschaften, die bei der Bekämpfung von Akne und anderen Hautreizungen hilfreich sind.“ Zusammen mit CBD ist es reich an feuchtigkeitsspendenden Ölen wie Jojoba und Argan.
Stylistin Djuna Bel verwendet dieses von Nousha Salimi entwickelte Gesichtsöl, einer examinierten Krankenschwester und Kosmetikerin, entwickelt wurde, jeden Tag als Teil ihrer Routine. „Nousha ist eine meiner liebsten Kosmetikerinnen in Los Angeles, und ich vertraue ihren Formeln“, sagt Bel. Das Öl kombiniert CBD mit Vitamin C, einem Antioxidans, das nachweislich das Auftreten von feinen Linien und Hautverfärbungen reduziert.
Beste CBD-Gesichtscremes
Jacknin empfiehlt die Produkte von Isodiol CannaCeuticals, dessen Gründerin sich ihrer Meinung nach „wirklich darum zu kümmern scheint, ein qualitativ hochwertiges, wirksames Produkt zu liefern.“ Die Nachtcreme der Linie kombiniert CBD mit anderen beruhigenden Inhaltsstoffen wie Aloe Vera, Vitamin E und peelender Weidenrinde, um die Haut zu regenerieren und mit Feuchtigkeit zu versorgen.
Auch wenn es relativ geringe 50mg CBD enthält, von Pfetten sagt, „dieser Balsam ist ein Wunder für jeden mit trockener Haut“ und nennt es „eines dieser ‚keine Ahnung, warum es funktioniert, aber es funktioniert‘ Produkte.“ Sie verwendet ihn als letzten Schritt in ihrer nächtlichen Routine, vor allem, wenn sich ihre Haut besonders trocken anfühlt.
Bestes CBD-Serum
Von Pfetten liebt das Serum von Superflower wegen seines „CBD-Breitbands, Vitamin C, Hyaluronsäure und einer Website, die klar darlegt, was in dem Produkt enthalten ist und warum.“ Für beste Ergebnisse empfiehlt sie, das Serum mit einer Feuchtigkeitscreme und ein paar Tropfen Öl zu ergänzen.
Bester CBD-Lippenbalsam
Vertly Gründerin Claudia Mata erklärt uns, dass die Partnerschaft ihrer Marke mit dem Naturkosmetikladen und Spa Credo dazu beiträgt, die Qualität ihrer Produkte zu gewährleisten, da Credo strenge Standards für alles hat, was sie führen. Das CBD von Vertly wird während der gesamten Produktion streng getestet – zuerst auf der Hanffarm, dann bei der Anlieferung und schließlich bei der Formulierung des Produkts. Kate Miller, Mitbegründerin und Geschäftsführerin des Cannabis-Shops und des Online-Magazins Miss Grass, sagt, sie benutze die Lippenbutter der Marke „zwanghaft den ganzen Tag“ und bezeichnet sie als „befriedigend geschmeidig“.
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