Wie definieren wir eine myokardiale Ischämie? Dies ist eine wichtige Frage für Kliniker, die zwar konzeptionell einfach zu beantworten ist, aber in der Praxis schwer zu beurteilen sein kann. In diesem Artikel beschreiben wir die verschiedenen bildgebenden Verfahren, die in der Kardiologie zur Quantifizierung der Myokardischämie zur Verfügung stehen. Anatomische Bewertungen der Ischämie, wie z. B. die Angiographie, sind zwar der „Goldstandard“, haben aber ihre Grenzen. Zwar können einige dieser Einschränkungen durch invasive Messungen der fraktionellen Flussreserve oder intravaskulären Ultraschall gemildert werden, doch haben diese Instrumente ihre eigenen Schwächen. Nicht-invasive Stoffwechseluntersuchungen, wie die Messung des Glukose- und Fettsäurestoffwechsels, sind zuverlässig bei der Identifizierung von ischämischem, hibernierendem oder betäubtem Myokard, können aber in der klinischen Anwendung schwierig sein. Die nicht-invasive physiologische Beurteilung mit Myokardperfusionsmitteln mittels Einzelphotonen-Emissions-Tomographie und Positronen-Emissions-Tomographie (PET) mit Messung des absoluten Myokardflusses hat zusätzlich ihre eigenen Stärken und Schwächen. In diesem Artikel geben wir einen Überblick über die Daten, die den verschiedenen kardialen Modalitäten zugrunde liegen, die bei der Definition von Myokardbeurteilungen verwendet werden, sowie über deren Stärken, praktischen Nutzen und Grenzen. Abschließend wird ein integrativer Ansatz der relativen Aufnahme und des absoluten Myokardflusses unter Verwendung der kardialen PET-Bildgebung erörtert, der eine genauere Beurteilung der Ischämie ermöglicht, und es werden Fälle vorgestellt, die verschiedene Szenarien der kardialen PET-Bildgebung demonstrieren.