Prozess-FMEAs sind so nützlich… und werden in China so schlecht durchgeführt.
Es ist eine Kunst, sie durchzuführen, genau wie es eine Kunst ist, eine solide Ursachenanalyse durchzuführen. Für die meisten chinesischen Ingenieure, Techniker und Manager ist es eine schwierige und unnatürliche Übung.
Was ist eine Prozess-FMEA?
Es ist ein formaler Ansatz zur proaktiven Reduzierung von Risiken in einem Prozess.
Eine Fehlermöglichkeits-& und -einflussanalyse (FMEA) zielt auf:
- Identifizierung potenzieller Risiken
- Dokumentation und Nachverfolgung dieser Risiken
- Sortierung dieser Risiken vom höchsten zum niedrigsten, und stärkere Konzentration auf die größten Risikoquellen
- Einleiten von Korrekturmaßnahmen, die zu einer allgemeinen Risikominderung beitragen
- Verfolgung des Status und der Auswirkungen dieser Korrekturmaßnahmen
Wann sollte eine Prozess-FMEA eingesetzt werden, und in Verbindung mit welchen anderen Instrumenten?
Die Anwendung einer FMEA auf einen Produktionsprozess ist sehr hilfreich. Bei schwerwiegenden Qualitätsproblemen, die aus mehreren Quellen stammen, gehen unsere Berater in der Regel folgendermaßen vor:
- Aufzeichnung des Prozesses (in Form eines Flussdiagramms)
- Arbeiten an einer FMEA-Analyse des Prozesses mit den Mitarbeitern der Fabrik (indem sie einfach den zuvor aufgezeichneten Schritten folgen und sich fragen: „Was kann schief gehen oder ist schief gegangen?)
- Ausfüllen eines Prozesskontrollplans, um die Kontrollen zu dokumentieren und zu standardisieren – sowohl diejenigen, die bereits vorhanden sind, als auch neue, die als Reaktion auf die größten Risikoquellen, die in der FMEA aufgezeigt wurden, implementiert werden.
(Die Schritte 2 und 3 hängen eng miteinander zusammen und werden in der Regel parallel durchgeführt.)
Die Durchführung einer Prozess-FMEA ist auch ein großartiger Bestandteil für einen neuen Produkteinführungsprozess (NPI). Viele Unternehmen verzichten darauf, aber bei der Entwicklung eines völlig neuen Produkts bringt sie einen echten Mehrwert. Sie ist ein obligatorischer Bestandteil des PPAP (was ich als „NPI 2.0“ für Hersteller von OEM-Autoteilen bezeichnen würde).
Wo bekommt man eine gute Vorlage?
Eine gute Vorlage, die Sie herunterladen können, finden Sie auf der Website der Gemba Academy. Es gibt viele andere, aber diese Vorlage haben wir als Grundlage für die Vorlage unseres Unternehmens verwendet. Sie ist relativ einfach und funktioniert.
Wie füllt man eine Prozess-FMEA aus?
Die Spalten ganz links zeigen die identifizierten potenziellen Probleme („Fehlermodi“) und ihre Auswirkungen.
Dann wird jedes potenzielle Problem anhand der drei Risikodimensionen bewertet:
- Wie schwerwiegend ist es, falls es eintritt? (‚Extrem schwerwiegend‘ ist eine 10)
- Wie wahrscheinlich ist es, dass es eintritt? (‚Sicher‘ ist eine 10)
- Wie wahrscheinlich ist es, dass der Kunde davon betroffen ist, anstatt intern aufgefangen zu werden, wenn es passiert? („Mit Sicherheit“ ist eine 10)
(Zum Vergrößern auf das Bild klicken.)
In diesem Stadium können die potenziellen Probleme sortiert werden – das höchste Risiko steht an erster Stelle.
Wie können dann die Quellen des höchsten Risikos angegangen werden? Durch die Analyse der Grundursache(n), die Erarbeitung von Korrekturmaßnahmen, die Umsetzung dieser Maßnahmen, die Nachverfolgung, um sicherzustellen, dass diese Maßnahmen wirksam sind, und die Neubewertung des Risikoniveaus.
Die besten Organisationen führen diese Übung regelmäßig durch. Sie ergreifen Maßnahmen und aktualisieren die Prozess-FMEA-Bewertungen. Und wieder. Und wieder.
Gängige Probleme mit FMEAs
Viele Fehlermöglichkeiten, die zu hohen Risiken führen, werden im Allgemeinen ausgelassen. Man neigt dazu, einige dieser Aspekte zu übersehen: Sicherheit, Formschluss, Funktion, Materialfragen.
Ein weiteres Problem ist, dass frühere Probleme nicht berücksichtigt werden. Eigentlich sind frühere Probleme mit demselben oder einem relativ ähnlichen Prozess ein guter Ausgangspunkt für eine FMEA!
Hier ist eine längere Liste mit häufigen Problemen (aus New Tricks for an Old Tool, veröffentlicht in Quality Progress im Mai 2017):
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Was denken Sie? Welche Erfahrungen haben Sie mit Prozess-FMEAs gemacht?
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