Stanford: Mikrobiom als zweites Immunsystem – PLANETARIANS

Stanford: Mikrobiom als zweites Immunsystem

Wenn man sich eine Grippe eingefangen hat, kann man Antibiotika bekommen oder sein Immunsystem mit Vitaminen unterstützen. Das Gleiche gilt für lebensmittelbedingte Krankheiten. So geht’s:

1. Oligosaccharide (Ballaststoffe) sind die Nahrung für unser Mikrobiom.
2. Das Mikrobiom ist das zweite Immunsystem für lebensmittelbedingte Krankheiten.
3. Wenn Sie genügend Ballaststoffe zu sich nehmen, sind Sie gesund, egal wie schlecht Ihr Essen ist.

Dr. Justin Sonnenburg, Leiter des Zentrums für Humane Mikrobiomstudien in Stanford, lieferte ein schlagkräftiges Argument dafür, unser Mikrobiom als Kontrollzentrum für die menschliche Biologie zu betrachten – dass unsere Mikrobiota nicht nur die Verdauung und Absorption beeinflusst, sondern systemische Auswirkungen auf unser Immunsystem, unseren Stoffwechsel und unsere Gehirnchemie hat.

Wasserlösliche Ballaststoffe tragen zur Senkung des Cholesterinspiegels im Blut bei:
Niedrige Cholesterinwerte im Blut (unter 200 mg/dl) werden mit einem geringeren Risiko für koronare Herzkrankheiten in Verbindung gebracht. Der Körper scheidet Cholesterin durch die Ausscheidung von Gallensäuren aus. Wasserlösliche Ballaststoffe wie Pektin und Gummi, die in Pflanzenzellen vorkommen, binden Gallensäuren, was darauf schließen lässt, dass eine ballaststoffreiche Ernährung zu einer erhöhten Ausscheidung von Cholesterin führen kann. Einige Arten von Ballaststoffen scheinen jedoch eine größere Wirkung zu haben als andere. Der in Haferflocken enthaltene Ballaststoff senkt den Cholesterinspiegel im Blut wirksamer als der in Weizen enthaltene Ballaststoff. Pektin hat eine ähnliche Wirkung, denn auch es kann den Cholesterinspiegel im Blut senken.

Eine ballaststoffreiche Ernährung kann das Risiko für einige Krebsarten verringern:
Ballaststoffe in der Ernährung können dazu beitragen, das Risiko für einige Krebsarten, insbesondere Dickdarmkrebs, zu verringern, aber diese Behauptung erfordert mehr wissenschaftliche Beweise, um sie mit Sicherheit zu belegen. Das Konzept, dass eine ballaststoffreiche Ernährung das Darmkrebsrisiko senkt, basiert auf der Information, dass unlösliche Ballaststoffe die Geschwindigkeit erhöhen, mit der Abfallstoffe aus dem Körper entfernt werden. Dies bedeutet, dass der Körper möglicherweise weniger toxischen Substanzen ausgesetzt ist, die bei der Verdauung entstehen. Eine Ernährung mit einem hohen Anteil an tierischen Fetten und Proteinen kann ebenfalls eine Rolle bei der Entstehung von Dickdarmkrebs spielen.

Eine ballaststoffreiche Ernährung kann bei der Gewichtskontrolle hilfreich sein:
Ballaststoffreiche Ernährung kann für Menschen, die abnehmen wollen, nützlich sein. Ballaststoffe selbst haben keine Kalorien, sorgen aber für ein Sättigungsgefühl, weil sie Wasser absorbieren können. Ein Apfel ist beispielsweise sättigender als eine halbe Tasse Apfelsaft, die etwa die gleichen Kalorien enthält. Ballaststoffreiche Lebensmittel müssen oft länger gekaut werden, so dass eine Person nicht in der Lage ist, eine große Anzahl von Kalorien in kurzer Zeit zu sich zu nehmen.

„Wenn du aufhörst, deine Wanzen zu füttern, fangen die Wanzen an, dich zu fressen“ – sagt Dr. Justin Sonnenburg in seinem Vortrag. Schauen Sie es sich jetzt an, und seien Sie gesund.

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